Donnerstag, 24. Oktober 2013

Wie Sie sich mit Begeisterung, Mut und Souveränität viel erfolgreicher bewerben!

Ja, ich erinnere mich. Es war nicht das erste Bewerbungsgespräch. Es war das wichtigste. Ich habe damals schon als Dramaturgin für die Öffentlichkeitsarbeit am Nds. Staatstheater Hannover gearbeitet. Sehr toller Job. Ich brachte als erste die hannoverschen Studenten in das hannoversche Theater, davor mieden die das Haus am Ballhof und fuhren lieber nach Hamburg. Ich gab als erste an der Universität in Hannover Dramaturgie und Theaterseminare. Ich konnte etwas bewegen. Und das sehr gerne. Dann kam ein neuer berühmter Intendant aus Hamburg: Eberhard Witt. Ich wollte ihm gerne meine Arbeit vorstellen. Und bat um einen Termin. Ich war 29 und es schien mir völlig vermessen, mich bei ihm als Produktionsdramaturgin zu bewerben. Zumal mir alle gesagt hatten, dass eine Frau niemals Dramaturgin in der Leitung würde. Damals. Theaterleitung ist eine Männerdomäne. Also sprach ich über mein PR-Konzept für das Theater.. Eberhard Witt war überhaupt nicht daran interessiert. Er wolle Theater machen. Keine PR. Mein Job interessiere ihn nicht. Und er wolle mich kündigen. Worauf ich antwortete, das er das nicht könne, weil ich ja einen Vertrag hätte. Darauf meinte er, er sei der Intendant und könne das trotzdem. Lieber zahle er Abfindung. Worauf ich antwortete, ziemlich sauer und hilflos: " Dann mal los!" Er schaute mich finster an und ich schaute finster zurück. Direkt in seine Augen. Das kann ich. Durch meine Schauspielausbildung. Ich kann das sogar sehr viel länger als andere. Eberhard Witt schlug die Augen nieder. Und fragte mich,  warum ich das mit der Öffentlichkeitsarbeit machen würde. Ich antwortete: "Weil es mir Spaß macht!" Der Intendant verabschiedete mich. Ich ging zittrig in die Kantine der Oper und bestellte ein Bier.  Jaja, auch am Theater gilt Alkoholverbot. Aber es hält sich keiner dran. Ich war sicher, gekündigt zu werden. Vier Wochen später war ich Mitglied der Künstlerischen Leitung des Nds. Staatsschauspiels Hannover! Mit 29! Als einzige Frau.
Und die Moral von der Geschicht': Verbiege Dich selbst niemals nicht!

Vor allem nicht bei Bewerbungen. Denn Sie müssen in ihrem Beruf mit Ihren Kollegen leben. Und, auch wenn Begeisterung bei der Arbeit, kein deutsches Phänomen ist: Wenn sie begeistert sind, zeigen Sie es. Sollte das Unternehmen Ihre Begeisterung "komisch" finden, dann bewerben Sie sich schleunigst woanders.
Und: Machen Sie sich nicht klein. Wehren Sie sich, wenn man nicht wertschätzend mit Ihnen umgeht. Wenn das Ihnen zum Nachteil gereicht, haben Sie "Ihr" noch nicht gefunden.
Obwohl die Welt anders tickt: Nur die Menschen haben wirklich Erfolg, die den Mut haben, zu sich selbst zu stehen. Auch in Bewerbungsgesprächen.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Mitläufer oder Persönlichkeit! Wie Sie mit Humor Ihre Persönlichkeit entwickeln.

Wir alle wissen es: Jeder redet von Persönlichkeit. Und jeder will eine haben. Aber die wenigsten besitzen Persönlichkeit. Die meisten Menschen wollen ein bequemes Leben. Und weil das so ist, passen Sie sich an, denken das, was alle denken und gehen Anstrengungen aus dem Weg. Sagen wir, wie es ist: Die meisten Menschen bleiben weit unter ihren eigenen Möglichkeiten.

Und sie haben Recht! Es ist nämlich höllisch anstrengend, eine echte Persönlichkeit zu werden. Was man da alles zu braucht! Eine wirkliche Haltung, Intelligenz, Selbstbewusstsein, Schlagfertigkeit, Können in dem eigenen Metier, sehr viel Mut zu einer eigenen Meinung, Souveränität, auch in Krisen und Konflikten, jede Menge Visionen, Querköpfigkeit, die Fähigkeit aus Scheitern zu lernen, sich nicht immer zu ernst zu nehmen (sonst lernt man nichts)  und den Willen, Spaß und Freude zu haben und sich ständig neu zu erfinden.
Das ist alles!

Wie bitte? Wie  man denn das alles lernen kann? Da braucht man ja ein Leben. Naja! Eigentlich ist es ganz einfach!  Entwickeln Sie einfach Ihr Humorpotenzial. Warum?

Wer sein Humorpotenzial entwickelt, beweist Mut. Denn er wird sichtbar.
Wer sein Humorpotenzial entwickelt, wird selbstbewusst und schlagfertig.
Wer sein Humorpotenzial entwickelt, fördert seine Intelligenz.
Denn auf einmal sieht er die Welt so, wie sie ist und nicht durch die Meinungsbrille des Mainstream.
Wer sein Humorpotenzial entwickelt, wird zur Führungskraft, zum Menschenfänger. Im besten Sinne.
Wer sein Humorpotenzial entwickelt, hat Erfolg bei Menschen.
Wer sein Humorpotenzial entwickelt, wird kreativ, konfliktfähig und veränderungsbereit.
Wer sein Humorpotenzial entwickelt, wird attraktiv für andere. Privat und beruflich.
Wer sein Humorpotenzial entwickelt, schafft es sogar, mit sich selbst zufrieden zu leben.
Wer sein Humorpotenzial entwickelt, hat jede Menge Spaß und Freude!
Wer sein Humorpotenzial  entwickelt, besitzt Individualität!

Und das schönste ist: Humor kann man lernen!
Aber wer will das schon!
Sie! Und hier ein paar Übungen for Beginners!



  1. Gehen Sie nach dem Aufstehen sofort zu einem Spiegel. Setzen Sie die
    rote Nase auf, lächeln Sie sich an und warten Sie darauf, dass Ihr
    Gegenüber zurück lächelt. Das macht es! Dann bewundern Sie sich bitte.
    Sagen Sie: „Was habe ich für ein Glück, dass mich schon morgens ein so
    attraktiver, charismatischer, intelligenter  Mensch begegnet.“
    Das hebt die Stimmung und macht Sie positiv fit für den Tag.

  2. Gewöhnen Sie sich an, die rote Nase mehrmals am Tag aufzusetzen.
    Erst mal alleine, natürlich. Wenn Sie sich über jemanden ärgern, können Sie
    die rote Nase berühren oder sich „im Geiste“ aufsetzen. Vollprofis ziehen
    die rote Nase tatsächlich auf. Die Reaktion der anderen belohnt sie für
    ihren Mut. Wer zuletzt lacht, lacht am besten!

  3. Bevor Sie zur Arbeit gehen, überlegen Sie sich ganz genau, worauf sie sich
    heute freuen. Und dann freuen Sie sich auch! Nehmen Sie das Freuen ernst.
    Wir freuen uns viel zu wenig!

  4. Legen Sie ein Humortagebuch an, in das Sie alles schreiben, was Sie heute
    komisch fanden. An sich und anderen. So haben Sie auch gleich eine
    Sammlung von Anekdoten für die nächste Party oder Präsentation.

  5. Verknüpfen Sie alle möglichen Sprichworte und Zitate miteinander.
    Möglichst sinnfrei: „Man soll den Vogel nicht vor dem Abend loben.“,
    „Das Pferd geht so lange zur Apotheke, bis es Gold im Mund hat.“
    Das macht Spaß und lässt die Synapsen knallen. Sein werden spontaner
    und schlagfertiger.

  6. Schreiben Sie auf, was Ihnen nicht an Ihnen gefällt. Dann tanzen Sie Ihre
    Schwächen: „Ich bin zu dick, tschatschatscha, ich bin zu fett, tschatschastscha,
     ich find mich nett, taschtaschatscha!“ Geht auch mit Rap!

    Erfinden Sie Zusammenhänger, die eine komische Perspektive haben, wie
    z.B.: Ihre Küchengeräte beschweren sich darüber, wie Sie sie behandeln.
    Oder: Ihr Hund wir Ihre neue Führungskraft und mobbt sie.
    Schmücken Sie diese Geschichten aus und schreiben Sie sie auf.

  7.  Erfinden Sie Probleme. Vielleicht haben Sie  ja auch ein paar. Wie wir alle.
    Nun finden Sie möglichst abwegige Lösungen dafür. Lassen Sie Ihrer
    Fantasie freien Lauf. So entwickelt man auch Pointen! Z.B.:
     Wie werde ich in drei Monaten Bundeskanzlerin?
    Wie bekomme ich mein Haus ans Meer?
    Wie schaffe ich es beim Eurovision Song Contest aufzutreten?

  8. Bereiten Sie Menschen in Ihrer Umgebung eine Freude. Manchmal
    reicht nur ein Lächeln. Oder ein kleines Geschenk. Oder ein Dankeschön
    und ein Lob.

  9. Loben Sie wildfremde Menschen!

  10.  Erfinden Sie schon mal vorsorglich Antworten auf Killerphrasen wie
    „Das haben wir immer schon so gemacht.“

  11.  Lachen Sie fünf Mal am Tag einfach so vor sich hin. Fangen Sie leise an
    und steigern Sie das Lachen zu einem lauten befreienden Lachen.

  12. Erzählen Sie sich die Erfolgsgeschichte Ihres Lebens aus einem Scheitern
    heraus. Ich habe in Mathematik eine „5“  im Abi. Und das,
     obwohl ich tagelang und wochenlang lernte. Mein Lehrer war der
    Meinung, dass Mädchen ungeeignet für Mathematik sind. (Ich war auf
    einer Jungenschule.) Das fand ich so komisch, dass ich beschloss, das
    nutzlose Lernen einzustellen und mich ab sofort der humorvollen
    Lebensführung zu widmen.

  13. Jedes Mal, wenn Sie sich ärgern, treten  Sie bitte einen Schritt von
    Ihrer Position zur Seite. Setzen Sie sich, im Geiste oder tatsächlich, die rote
    Nase auf und betrachten Sie die Situation aus folgender Perspektive:  
    Was wäre daran komisch, wenn es nicht mich beträfe?


Ihre
Jumi Vogler und Hu, der Humor