Dienstag, 12. November 2013

Mit mir nicht! Wie Sie mit Humor die Menschen endlich durchschauen und trotzdem lieben.


Tja. Menschen durchschauen? Das ist ja schon schwer genug. Menschen durchschauen und trotzdem lieben? Puh! Geht denn das? Darf man das? Ja, man darf das! Wenn man genügend Humor besitzt.
Wieso "trotzdem lieben"?, werden sich einige fragen. Der Mensch an sich ist doch gut. Und wer nicht gut ist, der ist die Ausnahme.
Und das ist Quatsch. Wir Deutsche leben in jeder Hinsicht in einer Komfortzone.In anderen Gefilden geht es da anders zu. Fragen Sie mal die Syrer. Oder die Menschen aus weiten Teilen Afrikas. Oder die vergewaltigten Frauen Indiens.
Nun, das ist weit weg, werden einige sagen. In rückständigen Gesellschaften passiert so etwas.Bei uns aber nicht. So trösten wir uns. Wir sind weiter und besser. Wir sind gut. Und wir glauben an das Gute im Menschen. Und dann fallen wir aus allen Wolken, weil Herr von und zu Guttenberg ein Betrüger ist, einige Angehörige der christlichen Kirchen Vergewaltiger sind, die eigenen Männer zu Prostituierten gehen, Thomas Gottschalk ein durchtriebener Geschäftsmann ist, der Schleichwerbung im großen Stil betrieb, Konzerne sich keinen Deut um ihre Compliance kümmern, wie man an deren Beziehung zu Uli Hoeneß sieht, aber Verkäuferinnen wegen zwei Maultaschen rausgeworfen werden, Iris Berben geliftet ist, Afrikaner ertrinken, wenn man sie ertrinken lässt, und alte Leute mit kleiner Rente bald nicht mehr heizen können. 
Dabei sind diese Dinge gar kein bisschen verwunderlich. Wenn man offenen Auges und ohne Scheuklappen die Welt so sieht wie sie ist. Aber das ertragen nur wenige. Warum ist das so?
Erinnern Sie sich, dass Sie als Kind ganz viel Spinat essen mussten, weil der angeblich so viel Eisen enthielt? Alles Lüge! Einfach nur ein Kommafehler.
Wir Menschen wollen solche Dinge nicht hören. Wir wollen, dass Spinat gesund ist. Und Bio-Gemüse gesünder als Nicht Bio-Gemüse. Was auch Quatsch ist. Nachweislich. Und: Wir wollen nicht den Glauben an das Gute im Menschen verlieren.
Denn das gibt uns Hoffnung. Hoffnung, in dieser Welt leben zu können, ohne uns selbst und andere zu verurteilen zu müssen. Wir müssen vertrauen dürfen. Sonst können wir nicht leben. Aber diese Hoffnung kann trügerisch sein. Denn oft sie macht uns völlig handlungsunfähig, weil wir auf Manipulationen nicht angemessen reagieren können. Wir  erkennen sie nicht. Wir erkennen nicht, dass die Kollegen einfach nur neidisch sind. Und uns deswegen mobben. Oder weil wir nicht so sind wie sie. Lieber geben wir uns selbst die Schuld. Das ist einfacher als zu erkennen, dass  andere manchmal böse Dinge tun, einfach, weil sie es können. Das macht uns hilflos. Machtlos. Wir wollen nicht, dass Betrug existiert. Manipulation. Dominanzstrategie. Lüge. Und deshalb wollen wir die Welt nicht sehen, wie sie ist.
Das ist eine überdimensionale Zwickmühle! Für jeden Menschen. Und hier kommt die Lösung!
Wir können lieben, vertrauen, leben, auch wenn wir die Welt sehen, wie sie ist. Mit der Humorstrategie.
Die Humorstrategie bedeutet, sich von den gängigen Ideologien und Vorstellungen dieser Welt, den Manipulationen und Lügen zu befreien. Den Menschen zu sehen, wie er ist. So weit das möglich ist. So wie gute Kabarettisten. Oder Loriot. Oder Aristophanes.  Oder Volker Pispers. Georg Schramm. Und Nessi Tausendschön, Lisa Fitz, Anke Engelke.
Den Menschen zu sehen, wie er wirklich ist. Und ihn TROTZDEM zu lieben. Das ist die Kunst.
Und das ist die Kunst des Humors.
Denn so sind wir alle. Unvollkommen. Egoistisch. Gierig. Emotional. Und liebenswert. Denn wir sind auch kreativ, neugierig, ums Allgemeinwohl besorgt, mutig, liebevoll.

Mit Humor dürfen wir die Welt sehen, wie sie ist, in ihrer Grausamkeit, jawohl, und Ungerechtigkeit und sie trotzdem lieben. Wir können über die menschlichen Eigenschaften und Schwächen lachen, durchaus auch ironisch, und uns und die anderen trotz allem lieben. Ohne Verbesserungswahn. Mit einem Fünkchen nie verlöschender Hoffnung in das Gute. Allem zum Trotz.
Mit Humor können wir aufhören, den Ideologien und Dogmen und Konsensen und Traditionen zu glauben, die in der Welt kursieren. Wir können aufhören, uns mit ihnen zu identifizieren. Denn Humor schafft Distanz. Zu sich selbst und zu anderen. Distanz schafft Klarheit. Neue Perspektiven. Neue Lösungen. Und Annahme. Toleranz. Zuneigung. Mitgefühl. Wertschätzung.
Das ist der wahre Kern des Humors.
Das ist wahre Lebenskunst.
Denn Humor verändert das Leben. Zumindest das eigene.