Freitag, 19. Dezember 2014

In eigener Sache: Durch Krisen auf zu neuen Ufern. Mit Humor! Und mehr!

In meinem Vorträgen sage ich oft: "Wo der Spaß aufhört beginnt der Humor". Und ich habe Recht. Wie ich besonders in diesem Jahr wieder erleben durfte. So eine Bestätigung tut gut. Ich hätte aber auch darauf verzichten können. :-)

Denn Humor ist eine Krisenbewältigungsstrategie, die auf Wertschätzung, Eigenliebe, Respekt beruht und Distanz schafft, Kreativität und ganz neue Lösungen hervorbringt.

Ich weiß das, denn durch meine schwere Autoimmunkrankheit Rheuma habe ich zu meinem Thema Humor gefunden. Humor hatte ich natürlich schon vorher. 
Aber das Ganze zum Thema zu machen, hatte den Grund, dass Humor mir tatsächlich das Leben gerettet hat .Ich habe das an anderer Stelle beschrieben, in meinem ersten Buch "Erfolg lacht! Humor als Erfolgsstrategie" und Sie können einen kleinen Mitschnitt eines Vortrags bei Roche Diagnostics in Mannheim auf www.jumivogler.de unter Jumi Vogler, die Expertise, sehen.


Ich habe in diesem Jahr zwei  Bücher veröffentlicht, die sich mit den Themen Krisen auf humorvolle Art beschäftigen und jede Menge schräger Lösungen beinhalten. Denn zwischenzeitlich erschien mir der leibhaftige Humor. Er heißt Hu und wohnt bei mir in Berlin. Und im Humoruniversum.

Ich dachte also, ich weiß, wie es geht und hatte nicht damit gerechnet, dass das Universum oder wer auch immer, vielleicht Hu, noch mehr Krisen senden würde, um mein Humorpotenzial zu optimieren..
Doch genauso war es. Dieses Jahr war in jeder Hinsicht eine Herausforderung. Um es mal euphemistisch zu benennen.Es fing eigentlich schon im Januar an, das habe ich aber nicht bemerkt, und bog ab März stetig auf die Zielgerade ein.
Zuerst einmal habe ich eine enttäuschende Erfahrung mit einem Geschäftspartner gemacht, die mir sehr viele Nachteile einbrachte. Das war ziemlich schlimm und ich habe den Sommer über daran geknappst. Aber Enttäuschungen sind eben auch Selbsttäuschungen. Und weil Humor Fehlertoleranz und Lernfähigkeit voraus setzt, blieb mir ja gar nichts anderes übrig, als daraus zu lernen.

In diesem Zusammenhang habe ich mich von einigen Menschen getrennt, die mich eine Weile vor allem beruflich begleitet hatten. Alle Menschen sind wertvoll. Aber nicht alle passen zu einem.
Im Laufe des Jahres sind mir neue Menschen begegnet, liebevolle, die mich sehr inspiriert haben. Es ging wieder bergauf, ich schöpfte neue Hoffnung und dann kam der ganz große Hammer.

Ich bin mittlerweile stolze Besitzerin einer ausgewachsenen Lungenkrankheit. Da mein Immunsystem durch das Rheuma und andere Faktoren angegriffen war, kein Wunder. Aber ich hatte jede Menge Angst. Atem ist lebensnotwendig. Und diese Krankheit, ebenfalls chronisch, hat mich noch mehr als ich es das ganze Jahr über versucht habe, zum Umdenken bewegt.

Nein, ich lebe noch. Und ich röchele auch nicht. Außer vor drei Wochen, da hatte ich eine Bronchitis. Ich bekomme jetzt für beide Krankheiten so viel Medikamente, dass ich gar nicht,weiß, ob ich zu meinen Auftritten die Medikamente oder die Bücher vorausschicken soll. :-) Das Problem muss ich noch lösen.

Wie Sie vielleicht aus meinen Zeilen lesen, geht es mir gut. Das liegt vor allem daran, dass mein Humor mittlerweile ebenfalls chronisch geworden ist. Und weil ich beschlossen habe, mein Leben sehr stark zu ändern. Nun weiß ich sehr genau, dass gravierende Veränderungen nicht von heute auf morgen gehen und gar nicht mal so einfach sind. Aber ich werde mich verändern. Diese Veränderung betreffen den Umgang mit mir selbst und mit anderen Menschen. Und da ich mein Privatleben kaum von meinem Berufsleben trennen kann, ich bin Überzeugungstäterin, wird sich auch in meinem Beruf und in meiner Themenwahl einiges ändern.

Humor bleibt natürlich. Wenn man den einmal hat, wird man ihn nie wieder los. Auch Humor in der Führung, in Veränderungsprozessen und in der Unternehmenskultur. Aber es kommen sicherlich korrespondierende Themen hinzu. Die sich eher auf das Individuum beziehen. Sie werden mit Wertschätzung, Selbstwert, Selbstliebe, Empathie, emotionale Intelligenz und dem positiven Umgang mit Erfolg, Krisen, Veränderungsprozesse zu tun haben.Nach und nach.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein friedliches und humorvolles Fest und ein ebensolches Jahr 2015.
Haben Sie sich gern! Ich habe Sie auch gern! Sehr sogar!
Ihre Jumi Vogler


Dienstag, 11. November 2014

Von der Hoffnung auf Veränderung und der wertschätzenden Kommunikation in deutschen Führungsetagen

Neulich auf einer Veranstaltung, auf der ich über Humor als Erfolgsstrategie in Veränderungsprozessen gesprochen habe: Die Führungskräfte haben in Kleingruppen gearbeitet, danach gab es auf vielfachen Wunsch die Gelegenheit, sich auszutauschen. Danach sollte ich sprechen, als krönender Abschluss.
Der alleroberste Chef, schwer von wirtschaftlicher und politischer Bedeutung, wurde ungeduldig und schimpfte, wann es denn endlich weitergehe. Auf den Hinweis, dass die FKs sich gerade noch austauschten, seine Antwort: "Austausch?! Also ich nenne das Kaffetrinken".
Und dann kam ich mit den Themen Humor, Wertschätzung, Respekt, Diversität, Toleranz, Vertrauenskultur in seiner Organisation.
Dennoch war er erstaunlich angetan vom Vortrag. Was mich wirklich verwundert hat. Seine Führungskräfte aber waren hin und weg.  Denn in ihrem Veränderungsprozess stehen diese Themen im Vordergrund.  Nur für ihn und seinen eigenes Verständnis von Führung resp. Durchsetzung waren diese Themen irrelevant.

In meinen letzten beiden Blogbeiträgen habe ich über den von der Initiative Neue Qualität der Arbeit erforschten Paradigmenwechsel in den Führungsetagen berichtet. Den Wechsel weg von rein profit- und prozessorientierter Führung hin zu menschenorientierter (meint alle Menschen, die am Unternehmen beteiligt sind, wie Mitarbeiter, Zulieferer, Freelancer, Kunden etc.) Führung. Das bedeutet, die eigene Kommunikation und Führung auf die fälschlicherweise "weich" genannten  Fähigkeiten wie Wertschätzung, Respekt, Transparenz, Verbundenheit,emotionale Intelligenz, Kreativität, Resilienz, Gesundheit etc.
Es steht mittlerweile außer Frage, dass sich die Mehrzahl der Unternehmen in Zukunft  mit dieser neuen Führungskultur auseinandersetzen müssen und werden. Warum das so ist, können Sie in den beiden letzten Blogbeiträgen zum Thema "Paradigmenwechsel Führung" nachlesen.

Die oben genannten Werte wurden als weich bezeichnet und damit natürlich abqualifiziert. Das ist bisher in einer männlichen Wirtschaftswelt mit männlichen Qualitätsmerkmalen, also Härte, Hierarchie, Macht, Sieg, Profit, ohne Diskussionsbedarf so gewesen. Aber Gesellschaft verändert sich und Menschen reagieren  auf solche Führungsmodelle mit Demotivation, innerer Kündigung, Krankheit.

Jeder, der einmal in seinem Leben versucht hat, in Unternehmen wertschätzend und respektvoll zu agieren, kommunizieren und zu führen, weiß, dass diese Fähigkeit nicht nur nicht weich ist, sondern verdammt hart.
Wir haben es nicht gelernt. In unserer Erziehung oft nicht, in der Schule nicht, in der Ausbildung und im Studium nicht und in Unternehmen erst recht nicht. Wertschätzung war nichts, Wettbewerb alles. Siegen war selbstverständlich. Fehler verboten! Und damit das Lernen aus Fehlern.

Und deswegen ist es kein Wunder, dass es vielen so schwer fällt,ihr Verhalten zu ändern. Denn dahinter steht ein ganzes Weltbild und ein Menschenbild. Und vor allem ein Bild von sich selbst. Und die Antwort auf die Frage: Bin ich es mir wert, positiv und wertschätzend mit mir selbst und meiner Gesundheit, meinem Stress, meiner Leistungsfähigkeit umzugehen?

Der oben beschriebene Herr hat sich die Frage noch nicht beantwortet. Wie soll er sie dann seinen Mitarbeitern zubilligen.
Die Mitarbeiter, in diesem Fall, die Führungskräfte, aber haben begonnen, diese Fragen für sich zu stellen und zu beantworten: uch ohne ihn.
Und das gibt Hoffnung. Es ändert sich was, ganz langsam, in den deutschen Organisationskulturen.


Mit humorvollen Grüßen
Jumi Vogler

Dienstag, 28. Oktober 2014

Paradigmentwechsel! Vom Umdenken der Kriegskinder-Manager, von wertschätzender Führung und gesunden Unternehmen

Wertschätzende Führung bedeutet gesunde Unternehmen.

Im letzten Post habe ich die Studie der INQA - Initiative Neue Qualität der Arbeit - vorgestellt, nach der 79% aller Führungskräfte dringend eine neue Führungskultur fordern. Auch Thomas Sattelberger, ehemals Telekom und Continental, sieht endlich Diskussionen  in den Führungsetagen über eine deutlich menschlichere Führungskultur. Eine Führungskultur, die mit Wertschätzung motiviert, auf Selbstbestimmung, Transparenz und Vertrauenskultur setzt. Weg von Linienhierarchien und der Fokussierung auf reines puren Effizienz- und Renditedenken.
Die Gründe für den Wechsel, der bisher laut Aussagen der FKs, bei den meisten Unternehmen erst in Ansätze existiert, bei einigen zu 50% vollzogen worden ist, sind natürlich nicht altruistisch. Sie kommen aus zwei Richtungen:

1. Die alte, tradierte deutsche Führungskultur  folgt einer Definition aus dem Jahrhundert zweier Weltkriege. Die meisten Manager sind Söhne (und sehr wenige, Töchter) einer Kriegsgeneration, die Führung als einen notwendigen Zwang gegenüber per se unwilligen und renitenten Menschen sieht. Und Erfolg rein ökonomisch misst. Sie wird mit ihren Linienhierarchien, Kontrolle, der Fokussierung auf Profitmaximierung und "Humankapital", gekoppelt also an ein negatives Menschenbild, der Komplexität der Märkte nicht mehr gerecht. Unternehmen, die sich nicht verändern, verlieren ihre Wettbewerbsfähigkeit.

2. Durch die nicht auf Menschen und damit menschliche Bedürfnisse ausgerichtete Führung und  Arbeitskultur, die topdown auf Wettbewerb innerhalb der Belegschaft inklusive der FKs setzt, schafft Bedingungen, die hohe Fehlzeiten wegen physischen und psychischen Krankheiten, Demotivation und innere Kündigung zur logischen Folge haben.
Diese Fehlzeiten und innere Kündigung kosten die Unternehmen Milliarden.
 (Man hat übrigens herausgefunden, dass Menschen sehr wohl Stress, auch über einen längeren Zeitraum,  besser ertragen, wenn ihre Arbeit wertgeschätzt wird, wenn sie Unterstützung von Kollegen und Führungskräften erhalten!)


Um wertschätzend führen zu können,  muss sich also das Menschenbild ändern. Führungskräfte werden sich in Zukunft mit sich selbst, ihren Haltungen gegenüber Menschen hinaus gehen, wie  Persönlichkeitsentwicklung, Emotionale Intelligenz, Empathie, Resilienz, gesunde Führung, Diversität, Emanzipation, Psychologie, Nachhaltigkeit, gesundes Wachstum, die Verbundenheit von Unternehmen mit gesellschaftlichen Bedürfnissen. 
Die 79% der befragten Führungskräfte der INQA-Studie glauben, dass in Zukunft Reflexion und Coaching zur unmittelbaren Führungsfunktion gehört.

Simple, but not easy!

Denn offensichtlich sind Themen wie Wertschätzung, Lob, Anerkennung, Selbstbestimmung, Autonomie, Verbundenheit in der Wirtschaft immer noch so fremd, dass sie eingeübt werden müssen. Und das, obwohl die meisten FKs als Eltern wissen, wie Menschen am besten lernen. Und etwas leisten. Denn Menschen bringen gerne Leistung. Wenn sie den Sinn sehen und es ihnen Spaß macht.
Spaß an der Leistung ist ein sehr großer Motivationsfaktor. In Deutschland ist das Wort "Spaß" oder "Freude" im Zusammenhang mit Arbeit, Geld, Wirtschaft ein Tabu gewesen. Dennoch beginnt jetzt der Transfer in die Unternehmen.

Prof.  Dr. Peter Kruse, GF der nextpractice GmbH: "Die kritisierte Renditefixierung der aktuellen Führungspraxis hat in den Wertevorstellungen der befragten Führungskräfte längst ihre Vormachtstellung eingebüßt. Die Bereitschaft, sich auf einen gemeinsame Entwicklungsweg einzulassen, ist groß. Noch fehlt es dem Zukunftsbild zwar an konkreter Ausgestaltung. Aber die Datenlage zeigt deutlich, dass die Chancen für einen intensiven gemeinsamen Diskursprozess zur Neudefinition von "guter" Führung groß sind."

Schade, dass  Nicolas Berggruen so fixiert auf Rendite-und Profitmaximierung war. Die Mitarbeiter von Karstadt wären sicher gerne wertschätzend geführt worden. Sie würden heute in einem gesunden Konzern arbeiten.

Jumi Vogler

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Vom Paradigmenwechsel der Führungskultur, INQA,Thomas Sattelberger und Kassandra!

Ich beschäftige mich schon seit Jahren, natürlich, mit Führungsstrategien. Ich arbeite ja mit und für Führungskräfte. Im Moment beschäftige ich mich mit dem Thema "Wertschätzende Führung" und "Gesunde Führung", wobei wertschätzende Führung ein Teil der Gesunden Führung ist. Und beides bedeutet "Menschlich führen".

 79% aller von INQA  (Initiative Neuer Qualität der Arbeit) befragten FKs sind der Meinung sind, dass  in Deutschland dringend einen Paradigmenwechsel in der Führung nötig sei, um auch in Zukunft in einer hoch diversen, hoch volatilen globalen Marktsituation, wettbewerbsfähig zu sein. 

O-Ton Thomas Sattelberger, ehemaliger Vorstand Telekom AG, Continental AG und Lufthansa Passage, Themenbotschafter INQA :
"Wir erleben gerade einen Paradigmenwechsel in deutschen Unternehmen. Entscheidungsfähigkeit und Macht werden zunehmend auf Teams und Projektgruppen verlagert. Der einzelne kluge Kopf wird Teil von Kooperationsnetzwerken. Geführte erwarten zunehmend andere Menschenführung, Führungskräfte sind zunehmend auf der Suche nach einem anderen Verständnis von Führung und beide wollen eine neue Führungskultur. Jetzt fehlt nur noch eine Debatte um eine andere Führung und Steuerung von Unternehmen und Verwaltungen."

Und wie sieht die aus, die neue Führungskultur? So: Gesunde Führung, Führung, die wertschätzend ist, partizipativ. Führung, die Selbstbestimmung, Flexibilität und Kreativität zulässt. Führung, die die Sinnhaftigkeit gemeinsamer Arbeitszusammenhängen betont. Transparent ist.  Führung, die vom  reinen Effizienzgedanken und der puren Konzentrierung auf Rendite hin zur sinnhaften Arbeit, die Verbundenheit mit dem Unternehmen lebt und Spaß macht.

Wow!

Seit 5 Jahre erkläre ich das hoch und runter in großen Konzernen wie im Mittelstand.

Arbeit soll in Zukunft hin zum Menschen gehen, sinnhaft sein und selbst bestimmend? Nicht auf Rendite fixiert. Hin zu einer Werteorientierung , die sich auf die Stakeholder, also auf alle bezieht, die Anteil an der Leistung des Unternehmens haben, wie  Mitarbeiter, Zulieferer, Aktionäre,  Kunden etc?

 Die79% der befragten Führungskräfte waren der Meinung ( und ich auch), dass Deutschland noch davon entfernt sei.

Denn in Deutschland wird das Effizienz-Modell und Rendite, das Sharholder-Value- Prinzip "gemanagt", das einher geht mit  Linienhierarchie, Zielemanagement und Controlling.
Und einem negativen Menschenbild.

Nun kann man ja zu Recht sagen., dass die Führungsstrategie Erfolge generiert hat. Erfolge für sich und für Deutschland. Das bejahen auch die befragten Führungskräfte. Aber sie halten dagegen: Das bliebe nicht so, die Situation in Deutschland gleiche einem  Zug, der den Anschluss verpasse. 

 Uns was hat das mit "gesunder" oder wertschätzenden Führung zu tun?
Es ist das Gleiche. Eine Führung, die sich auf den Menschen bezieht, partizipativ, wertschätzend, sinnhaft ist und die veränderte gesellschaftliche Lage - offeneres Demokratieverständnis durch Social Media, veränderte Familienentwürfe, Karriereentwicklung von Frauen, eine multikulturelle Gesellschaft, Inklusion, Fachkräftemangel, demografische Entwicklung, - in ihren Wertekanon mit einbezieht.

 Natürlich steht dahinter kein Altruismus, sondern die  Erkenntnis, dass Fehlstände, Demotivation, oft gescheiterte Projekte wegen mangelnder Kommunikation und Motivation die Unternehmen Milliarden kosten.

Mir persönlich ist es egal, woher diese Erkenntnis kommt. Dass menschliche Führung Erfolge zeitigt, weiß jeder vernünftige Mensch, der schon einmal einen schlechten und einen guten Lehrer erlebt hat. Oder fordernde  bzw. unterstützende Eltern.
Da ich mir in den letzte Jahren oft vorkam wie Kassandra, -die Seherin Kassandra aus Troja hat angesichts des griechischen Heeres mit Achilles, gesehen, dass Troja fällt. Keine Socke hat aus sie gehört. Troja wurde komplett zerstört. Noch heute in der Türkei zu besichtigen - bin ich einfach nur froh, dass sich diese wertschätzende und letztlich Erkenntnis eines einfachen psychologischen Umstandes,
nämlich, dass Wertschätzung zu Leistung motiviert, ganz freiwillig,
durchsetzt  in einer von Nachkriegskindern dominierten Wirtschaft (Kindern, die den Krieg durch ihre Eltern und auf gehorsam getrimmte Führung in sich trugen).

 Ich finde es weder weicheiig, noch erfolgsmindernd, die Menschlichkeit in den Mittelpunkt jedweden Handelns zu stellen.
Führung muss nicht menschenverachtend sein. Karriere findet nicht über den Leichen anderer statt. Leistung ist nicht automatisch egoistisch. Umsatz und Wachstum kein Krieg um Absatzmärkte.

Arbeit darf Spaß machen!

 Ihre Jumi Vogler

Montag, 29. September 2014

Humor als Erfolgsstrategie in der Führung



Auf vielfache Anfrage, noch ein mal ein  Artikel zu Thema Humor in der Führung:

Humor in der Führung? Ist das ein Witz? Nein, liebe Leserinnen und Leser dieses Blogs. Das ist ernst.
Humor ist kein Witz. Humor ist Wachstum. Persönliches und ökonomisches.
Humor ist die unschlagbare Erfolgsstrategie für Führungskräfte. Ich gebe zu, das hat sich im deutschen Management noch nicht vollständig herumgesprochen. (In den USA ist das deutlich anders. Aber ich arbeite daran.)
Aber fangen wir vorne an.  Humor ist in deutschen Führungsetagen immer noch ein Thema voller Missverständnisse. Unter Humor versteht man in diesem Lande: Flache, oft diskriminierende Witze, Comedy, Karneval, Fastnacht, Komödie und schenkelklopfende Frohsinn. Auf jeden Fall, da sind sich alle einig, ist Humor leicht, unernst und auf gar keinen Fall für den Ernst des Lebens geschaffen.  Also für das Business. Denn Humor und Wirtschaft, kann das gehen? Humor gilt als weich. Und wer weich ist, macht keine Karriere. Vor allem aber gilt das Vorurteil: Wer mit Humor agiert, wird nicht ernst genommen. Die Angst dahinter: Humor als statusmindernd.
Frauen sind dem Thema Humor gegenüber offener. Sie halten Humor für eine gute Kommunikationseigenschaft. Allerdings finden einige, dass Humor auch gefährlich sein kann. Frau  kann den falschen Humor erwischen und das Gegenüber brüskieren.
Es gibt auch Menschen beiderlei Geschlechts, die behaupten Humor sei ganz toll, weil man mit quasi spiritueller Gelassenheit über alles hinweg lächeln kann.
So weit einige Ansichten zum Thema Humor in der Wirtschaft.
Die Frage stellt sich, stimmt das? Ich sage: Nein. Humor als Kommunikations- und Führungseigenschaft funktioniert völlig anders. Denn Humor ist viel mehr als ein Witz.

„Wo der Spaß aufhört, beginnt der Humor.“ Das soll der Leitsatz sein. Denn Humor ist eine Philosophie und eine Fähigkeit, die man und frau erlernen kann.
Humor ist eine Notfallstrategie in Konflikten, Krisen und Veränderungsprozessen. Humor bezieht sich immer auf Werte und beruht auf tiefer Menschlichkeit und Wertschätzung. Was nicht bedeutet, dass Humor „nett“ ist oder lieb. Aber dazu später. Humor bedeutet Fehlertoleranz, also aus Fehlern zu lernen, Kreativität, Innovation erfolgreichen Umgang mit Krisen.
Wer Humor besitzt, hat Persönlichkeit, denn er sieht die Welt wie sie ist. Komplex.
Wer Humor hat, besitzt Stärke, denn er spricht Dinge aus, die andere sich nicht trauen auszusprechen. Wer Humor hat, verändert. Wer Humor hat, ist sichtbar. Wer Humor hat, hat ein internes Wertesystem. Und wer Humor hat, führt. Mit hervorragender Kommunikation. Und der Fähigkeit Menschen zu motivieren
Alle diese Eigenschaften sind wie geschaffen für eine Führungsrolle. Denn was brauchen Unternehmen mehr als Persönlichkeiten, die kreativ sind, Dinge blitzschnell verstehen, die kommunizieren, verändern, Konflikte lösen und Menschen motivieren.
Und wie das genau geht, erfahren Sie in den nächsten  Blogbeiträgen.
Bis dahin: Erfolg lacht!
Ihre Jumi Vogler

Freitag, 5. September 2014

Wie Sie mit Persönlichkeit und Humor die Liebe finden

Was hat jetzt Liebe mit Spitzenleistungen zu tun? Natürlich nichts. Oder? Eigentlich ist es ja fast schon eine Leistung, die Liebe, Wertschätzung, Respekt und Toleranz lange zu bewahren und zu leben. Sprich: eine gute Beziehung zu führen. Und das über einen längeren Zeitraum.

Und was ist das überhaupt? Eine gute Beziehung? Wie bekommt man die? Auf Parship? In Kneipen, Clubs? Am Arbeitsplatz?
Und was ist überhaupt Liebe? Sex? Verliebt-Sein? Vertrauen?
Fragen über Fragen.
In meinem neuen Buch "Was der Humor für Sie tun kann, wenn in der Liebe mal wieder alles schiefgeht" bin ich diesen Fragen auf kabarettistische, komische Art und Weise nachgegangen.
Eins ist klar: Ohne Humor keine liebevolle Partnerschaft!

Im Buch hat die Liebe ein Alkoholproblem. Sie trinkt zu viel "Sex on the beach" und bekommt, natürlich, einen kompletten Burn Out. Weil sie dauernd für irgendwas benutzt wird. Deswegen will sie sich umbringen. Was ihr nicht gelingt. Sie ist nämlich unsterblich.
Hu, der Humor, hilft ihr aus dem Dilemma. Nein natürlich nicht als Sterbehelfer. Er bringt sie zum Lachen. Und zum Leben. Deswegen ist sie immer noch hier.


Sie können es hier nachlesen. Im book2look.
Und bei amazon bestellen.

Alle wollen Liebe. Alle wollen den "richtigen", den perfekten Partner. Aber!
Aber: den gibt es nicht! Denn der Partner ist genau so wenig perfekt wie wir selbst.
Allein für diese Erkenntnis brauchen Sie Humor. Und sind damit schon einen großen Schritt weiter.
Auf der Suche nach einem neuen Partner.
Allerdings ist es besser, sich finden zu lassen. Mit Persönlichkeit und Humor!
Wenn Sie wissen, dass Ihr Partner ungefähr so unvollkommen ist, wie Sie - dann sind Sie schon auf dem richtigen Weg. Dann können Sie über sich selbst lachen. Über Ihre Fehler. Und Sie gestatten auch Ihrem zukünftigen Partner Fehler.

Vielleicht können Sie sogar gemeinsam über alle ihre Fehler lachen.
Das führt dann unweigerlich zu einer glücklichen Beziehung.

Wollen Sie eine glückliche Beziehung? Ja? Wirklich?
Dann entwickeln Ihre Persönlichkeit. Ihre Menschlichkeit. Fernab aller gängigen Ideale.
Humor vereint alle diese Eigenschaften: Toleranz, Selbstwertgefühl, Empathie, Erkenntnis, Kommunikationsfähigkeit und Feinfühligkeit.
Vor allem aber macht Humor Sie attraktiv. Attraktiv für andere.Wer andere zum Schmunzeln, Lächeln, Lachen bringt, ist attraktiv. Und Attraktivität kommt von innen. Immer.
Natürlich kann man auch mit Humor die Liebe beleben, halten, genießen. Und, was ganz wichtig ist, Krisen bewältigen. Kleine und große. Und sogar Treuebrüche und Trennungen. Aber davon schreibe ich das nächste Mal.
Ihre Jumi Vogler, Hu,der Humor, und die Liebe


Samstag, 16. August 2014

Auszeit Nr. 3: Auszeit macht glücklich!

So langsam nähert sich meine Auszeit dem Ende. Anfangs war die Auszeit für mich ganz schwierig. Ich hatte 5 Jahre durchgearbeitet, wie eine Verrückte, um mein Thema "Humor" auf den Markt zu bringen. Ich habe sehr viel Geld, Energie und Arbeit und natürlich Überzeugung und Herzblut investiert. Ich habe viel gelernt. Und vieles erfahren, was ich mir gerne erspart hätte.
Auf einmal nichts zu tun, das war komisch. Es war ein echter Selbstversuch. Ich hatte natürlich erst einmal ein schlechtes Gewissen. Das verging dann so langsam.

 Ich habe viel geschlafen, unendlich  viele Bücher gelesen, interessante, und keine Fachliteratur oder Sachbücher. Ich war im Wannsee baden, in der Monkeybar im Bikini-Haus , habe mir Brandenburg angeschaut, war im Kino und Theater und auf Lesungen. Und siehe da, es wurde immer besser mit der Auszeit und mir. Ehrlich gesagt ist es wunderbar mal nichts bzw. etwas anderes zu tun. Manchmal auch gar nichts. Zu faulenzen. Zu meditieren. Nichts zu planen. Ich habe folgende Entscheidung getroffen: Ich werde mir in Zukunft mehr "kleine Fluchten" gönnen. Ich bin ein kreativer Mensch und meine Kreativität verschwindet, wenn ich mich ununterbrochen im Hamsterrad drehe. Neue Inspirationen zu bekommen, andere Perspektiven einzunehmen. Das erfüllt. Und verändert. Macht glücklich. Und gibt neuen Schwung.
Den brauche ich auch, denn pünktlich zum Ende der Auszeit am 28. August, kommt mein allerneuestes  Buch heraus:
"Was der Humor für Sie tun kann, wenn in der Liebe mal wieder alles schiefgeht" .

Der Sommer ist ja die Zeit der Liebesanbahnung. Und was kommt nach dem Verliebtsein? Garantiert? Genau! Die Liebeskrise. Deswegen für alle Fälle, schon mal vorbestellen.
Und hier könnt ihr schon einmal reinschauen! http://www.book2look.de/book/fFhyhNpH4khttp








Und hier rechts. Hu, der Humor, und die Liebe. Sie hatte anfangs ein klitzekleines Alkoholproblem. Weil keiner sie liebt. Aber Hu, der Humor, hat sie gerettet. Wie er das gemacht hat, lest ihr im Buch!






So, alles Liebe. Ich gehe jetzt deutlich weniger arbeiten! Mit Vergnügen!
Liebe Deine Krise!
Eure Jumi Vogler


Montag, 21. Juli 2014

Wer sich ernst nimmt, sät Gewalt!

Es ist Sonntag Morgen. Im Fernsehen läuft "Der Fernsehgarten". Oder so etwas.  Draußen 31 Grad und Sonne. Auf Facebook nur Schönes.
Und dennoch: Wir werden konfrontiert mit Gewalt und Tod.
Der Flugzeugabschuss in der Ukraine. Der Krieg zwischen Hamas und Israel. ISIS, Afghanistan und Syrien. Jawohl Syrien.Gibt's noch, das Töten. Obwohl die Community Syrien vergessen hat, geht dort das Sterben weiter. Der Diktator hat Glück.
Es gibt natürlich noch viel mehr  Gewalt, zum Beispiel in Afrika, aber ich finde, das reicht für einen Sonntag.
Alle diese Gewalttaten entstehen, weil sich bestimmte Menschen oder Menschengruppen sehr sehr ernst nehmen.  Wer sich ernst nimmt, hält andere für nicht so wichtig. . Für nicht so bedeutend. Für falsch. Für eliminierbar.
Sich selbst ernst zu nehmen, das ist in unserer Welt untrennbar mit Erfolg verbunden. Einem sehr zweifelhaften Erfolg. Der auf Überwindung, bestenfalls, und Vernichtung, schlechtestenfalls, des Gegners beruht.
Und alle nehmen sich ernst: Die Separatisten in der Ukraine. Putin und die Mehrheit der russischen Bevölkerung. ISIS. Hamas. Israel. Afghanistan, Assad in Syrien.
Die Folge in diesem Fall: Gewalt und Krieg.

Die Fähigkeit, sich selbst nicht so ernst zu nehmen ist für mich eine der größten menschlichen Fähigkeiten überhaupt. Wer das kann, kann von sich ab sehen. Kann sich selbst reflektieren. Kann die Bedürfnisse und das Leid anderer verstehen. (ohne der gleichen Meinung sein zu müssen).

Er kann zum Beispiel sehen, dass Herr Gysi und die FAZ recht hatten mit der Analyse von Putins Handeln. Putin und eine große Mehrheit der Russen sehen sich seit Zerschlagung der Sowjetunion gedemütigt. Von der Weltmacht zur Regionalmacht degradiert.

Und genau so wurde Russland behandelt, von den USA, die sich schon immer so ernst genommen haben- Und von der EU.
(Natürlich nehmen sich Putin und Russland ebenfalls bitter ernst. Sonst würde Russland nicht versuchen, altes Territorium zurück zu erobern.)
Wer sich sehr ernst nimmt, sieht das Gegenüber nicht mehr und daraus entsteht wie in diesen Fällen Gewalt und Krieg.

Sich selbst nicht ernst zu nehmen, bedeutet nicht Schwäche. Es bedeutet Stärke. Eine andere Stärke. Eine Stärke, die nicht nur das eigene Interesse in dem Mittelpunkt rückt, sondern auch die Interessen anderer. Eine Stärke, die nicht den uralten männlichen Mythen und Mustern von Sieg und Niederlage folgt.
Die neue Stärke des Sich-selbst-nicht-so-ernst-nehmen bedeutet Verständigung, Verständnis, Konfliktbereitschaft und Konfliktbearbeitung. Mit anderen kreativen Mitteln.

Allen oben genannten Kriegs-Parteien geht es Machtdemonstration.  Um Unterwerfung. Um Demütigung.
Es geht ihnen nicht um Krisenbewältigung. Es geht ihnen um Sieg. Die Opfer sind ihnen egal. Sie sind einkalkuliert. Kollateralschäden.Mescneh, deren Leben lange nicht wichtig ist wie das der Kämpfer, Krieger. Der Sich-selbst-ernst-Nehmer.

Deswegen eskalieren Konflikte und Krisen. Weil niemand an  Bearbeitung und Lösung interessiert ist.

Es wird Zeit, dass das sich das Sich-selbst-nicht-so-ernst-nehmen durchsetzt.

Überall.
Man kann es lernen!




Samstag, 19. Juli 2014

Auszeit-Tagebuch Nr.2: FUTSCHI für you, FUTSCHI for me!

Nun bin ich in der dritten Woche meiner Auszeit angekommen. Glaube ich. Die Zeit verschwimmt so, wenn man in den Tag hinein lebt. Der Anfang war ziemlich schwierig. (Wie ich schon an dieser Stelle geschrieben habe.)
Ich weiß jetzt, warum Politiker nicht aufhören können. Arbeit strukturiert, verschafft Anerkennung und jede Menge Emotionen, positiver und negativer. Wie beim Fußball. Nur, dass man selbst ran muss.
Wenn das auf einmal weg ist, muss man den Tag aus sich heraus strukturieren. Und mit sich selbst was anfangen können. Alleine. Alle anderen haben nämlich keine Auszeit. Und da stellt sich dann die höchst philosophische Frage: Wer bin ich denn? Ohne Arbeit? Status? Bin ich wirklich ganz alleine jemand? Oder erhalte ich eine Identität nur durch Zugehörigkeit? Und wenn ja, ist das schlimm? Fragen über Fragen. Die ich weder mir noch Ihnen heute beantworten werde.

Also: Die erste Woche meiner Auszeit war so lala. Um nicht zu sagen: Ich kam gar nicht klar. Dann wurde das Wetter besser und meine Laune. Und weil ich mir eben doch was vornehmen muss, habe ich erstmal eine Alkohol-Pause eingelegt und bin gerade dran das Rauchen zu lassen. Ja, ich weiß, letzteres schreibe ich verhaltener. Das Problem ist, ich muss mich selbst überlisten. Wenn ich sage, ich höre auf zu rauchen, kaufe ich mir sofort einen zwei Packungen. Ich muss mich also selbst aufs Kreuz legen, was ungefähr so schwer ist, wie sich selbst auf den Arm zu nehmen. Übergangsweise versuche ich es mit der E-Zigarette.
Und ich habe mir sehr Veranstaltungen und Ausflugsziele heraus gesucht.
Dienstag war ich zum Beispiel mit einer Freundin in der Monkey-Bar. Nachmittags. Im neuen Bikini-Gebäude. Am Zoo Berlin. 10. Stock. Sensationelle Aussicht auf Tiergarten und Zoo hinten und vorne auf die Gedächtniskirche. Das war am Tag, als die Nationalmannschaft hier am Brandenburger Tor war. Die waren natürlich nicht da. Gott sei Dank! Aber Hitzelsberger saß hinter mir. Trank bescheiden ein Wasser und wurde fast von niemandem angequatscht. Berlin halt.

Gestern war ich im Strandbad Wannsee. Feinster Sandstrand. Saß im Strandkorb und fühlte mich wie in den Ferien. Gut, die anderen Berliner auch. War voll, aber nicht so voll wie Malle. Sehr schön, bin sogar geschwommen. Der Wannsee ist nämlich warm. Weil flach.
Ich nicht. Flach meine ich Und deshalb wollte ich es mal sein. Und bin gestern Abend ins BKA-Theater gegangen. Ich sah ein "Neuköllnical" , also ein Musical über Neukölln. (Das Kabarett befindet sich allerdings in Kreuzberg am Mehringdamm, genau neben diesem Gemüse-Döner-Stand, der in allen Berlinführern empfohlen wird und vor dem 24 Stunden lang täglich Schlangen von jungen Menschen stehen, die alle den gleichen Reiseguide gekauft haben.)
Im Neuköllnical ging es um eine Harz IV-Empfängerin namens Edith, die ein Touri-Hostel gründet, mit allem Nepp, den es so gibt. Es kamen natürlich jede Menge Migranten vor, die Türkin in der Burka, der Inder mit nem Imbiss, zwei Frauen, mittelalt und im Leopardenlook und eine ältere Andrea Berg- Imitatorin. Und eine Sächsin. Totale Klamotte. Saukomisch.
Und dann ertappte ich mich dabei, wie ich mitsang: "Atemlos in Neukölln" und: "F.U.T.SCH.I. One for you. One for me!" Mehrmals hintereinander! So kann es kommen in Auszeiten. Und ich war noch nicht mal erschüttert. War einfach nur lustig.
Heute gehe ich als Ausgleich ins Literarische Colloquium Berlin am Wannsee und schaue mir die Lesungen verschiedener Autoren und verschiedener Verlage an. Am Wannsee. Nicht umsonst, aber draußen.

Und nun natürlich die Frage aller Fragen:
Helfen Auszeiten, um danach wieder Spitzenleistungen zu bringen?
Antwort: Ich habe keine Ahnung. Das werde ich später erfahren. Eines aber ist klar. Auch Auszeiten brauchen Struktur. Irgendeine. Und sie sind eine Herausforderung.  Freiheit ist relativ!
Und braucht Humor. Wie eigentlich das ganze Leben. Weil einfach nie etwas so ist wie einem immer alle versprochen haben!


Freitag, 18. Juli 2014

Humor hilft das Leben zu überleben!


Humor entlarvt. Er verweist  auf  die tiefsten Wahrheiten. Die hinter den Glaubenssätzen der Menschen.
Ich habe vor einigen Tagen eine Reportage über den Krieg Israel und der Hamas im Gazastreifen gesehen. Einer alter, völlig verzweifelter Palästinenser, voller Hass und Schmerz, sagte:
 "Wenn ich jünger wäre, würde ich mir einen Sprengstoffgürtel umschnallen und mich in Tel Aviv in die Luft sprengen."
Es hat mich geschaudert. Nicht wegen des Hasses. Hass gebiert Hass. Nicht wegen der Angst vor dem Tod, die im Gaza-Streifen jeder fühlt. Denn jeden kann die Bombe treffen. Sondern wegen des unfreiwilligen schwarzen Humors und der tiefer liegenden Wahrheit der Ideologie von Sprengstoffattentäter.
Warum? Nun ein alter Mann besitzt  weniger Zukunft als ein junger Mann. Er ist dem Tod natürchlicherweise näher. Die jungen Männer sprengen sich in die Luft, denn ihre Angst vor dem Tod ist druch Ideologie und Verblendung umgewandelt. Aber dieser alte Mann hält sich für zu alt, um zu sterben.  Das ist so unglaublich absurd, das ich nicht weiß, ob ich lachen oder weinen soll.

Obwohl dieser Satz unfreiwillig schwarzen Humor aufweist, zeigt er, wie Humor funktioniert.
Er entlarvt, er zeigt die Wahrheit. Die Wahrheit hinter all den Glaubenssätzen und Ideologien,mit dneen sich Menschen gegenseitig in den Tod treiben oder Krankheit, in Armut und Leid.
Auch, wenn sie, wie so oft, niemand hören will.
Genauso funktioniert übrigens jüdischer Humor und besonders der über den Holocaust:

Im Zug treffen sich ein Rabbi und ein ehemaliger SA-Strumtruppenführer.
Meint der SA-Mann: "Man, Jud, kannst Du mir sagen warum wir den Krieg verloren haben???"
Rabbi :"Ja, wegen der jüdischen Generäle."
SA-Mann: "Aber wir hatten doch keine Juden als Generäle! Das hätt's bei uns nie gegeben!"
Rabbi: "Eben!"


Eine ältere Frau bestellt in einem teuren Jerusalemer Restaurant eine Flasche Wein. "Ich empfehle unseren 94er Cabernet", sagt der Kellner. "Nein. 1994 ist mein Mann gestorben." - "Wie wäre es mit einem 87er?" - "Ungern: Da habe ich erfahren, dass mein Sohn schwul ist." - "Wissen Sie was", sagt der Kellner genervt: "Nehmen Sie doch einfach ein Mineralwasser!" - "Gute Idee", antwortet die Frau, "but without gas - wegen meiner deutschen Oma." 



Humor ist eine Waffe. Und oft die Waffe des Unterlegenen, des Wehrlosen. Denn wer wehrlos ist, ist gezwungen darüber nach zu denken, warum er wehrlos ist. Und so durchschaut er die Welt. Obwohl er leidet. Und muss darüber lachen. Das rettet ihn. Und läßt ihn das Leben  ertragen. Und zu überleben.

"Der Ernst muss heiter sein, der Scherz muss ernsthaft schimmern", sagte Novalis und Schopenhauer: "Je mehr ein Mensch des ganzen Ernstes fähig ist, desto herzlicher kann er lachen."


Montag, 30. Juni 2014

Mein "Auszeit-Tagebuch" Tag Nr. 1: Schluss mit lustig?

Heute ist Tag eins meiner Sommer-Auszeit. Ja, ich habe mir vorgenommen, eine längere Auszeit zu nehmen. Gut, heute morgen musste ich noch Kleinkram erledigen, aber ansonsten ist komplett Auszeit angesagt.
Ich habe mir viel vorgenommen. So eine Auszeit muss ja total durchorganisiert sein! Jawohl: Der Plan lautete: Mit ganz viel guter Laune, ausschlafen, ganz viele kreative Dinge tun, Berlin anschauen, die nächsten fünf Bücher planen, endlich mal total zu rauchen aufzuhören, keinen Alkohol zu trinken, abzunehmen, Sport zu machen. Alles Dinge, die andere so tun in der Auszeit.
Und dann das: Ich wache auf und stelle fest, dass mir weinerlich zumute ist. Was? Weinerlich? In der Auszeit? DAS GEHT GAR NICHT! Ich stehe also auf und schreibe eine Rechnung. Das musste noch mal sein und macht mich eigentlich froh! Heute aber nicht! Mir ist auch nach dem Schreiben der Rechnung weinerlich! So weinerlich, dass ich am allerliebsten das Duschen weglassen würde und unter Umgehung der üblichen Dinge wie Spülmaschine auszuräumen wieder ins Bett zu wollen.
DAS GEHT ABER GAR NICHT. So eine Auszeit kann ich doch nicht verplempern.
Ich hätte die Auszeit auch Sabbatical nennen können, das machen alle berühmten Menschen. Aber ich will ja nicht ein Jahr Pause machen und so berühmt bin ich auch nicht. Eine "Auszeit" muss reichen.
Also duschen, Spülmaschine ausräumen und los geht es. Auf in das pralle Berliner Leben. Heute fahre ich nach Pankow in die Gehtsemane-Kirche, die Kirche, in der die Friedens- und Demokratiebewegung Ost-Berlins ihren Standort hatte. das ist ein guter Anfang.
Die Kirche hat sogar auf und ist ganz hübsch. Ich schüttele mehr oder weniger unfreundlich einen selbsternannten Stadt- und Kirchenführer ab. Nützt nix, er hängt sich an einen anderen und erklärt in der Kirche lautstark, wie das alles so war, Ende der 80ger. Genervt verlasse ich die Kirche und trinke einen Kaffee in der Kneipe.

 Auf einmal merke ich einen Schmerz im Nacken. Den habe ich schon länger. Den Schmerz. (Den Nacken auch). Aber normalerweise verdränge ich Schmerzen, wenn ich arbeite. Das ist gut für mich. Ob für den Schmerz, weiß ich nicht. Dieses Mal lässt er sich aber nicht verdrängen. Er bleibt hartnäckig. So stark, dass es mir schwindelig wird. Dann tut irgendwas am Brustwein weh. Menschen sollen ja schon in Auszeiten gestorben sein! Aber am ersten Tag??? DAS GEHT GAR NICHT! Ich beginne  wieder weinerlich zu werden und laufe trotzig die Straße Richtung Prenzlauer Berg herunter. Es ist der erste Tag meiner Auszeit und der soll schön sein.Wie der erste Tag einer Auszeit ist, so wird die ganze Auszeit!
HILFE!!
Ich gebe auf! Gedemütigt von meiner Auszeit kaufe ich mir eine Packung Marlboro. Und ärgere mich. Dann kaufe ich mir  Spritzgebäck in rot und schwarz. Die goldenen haben irgendwelche Komiker schon weggefuttert. Und dann kaufe ich mir eine schicken spanischen Rotwein von 2007 für heute Abend. Falls mir dann noch weinerlich ist. Im Moment tun es auch die Spritzkuchen. Noch!

So ist das mit den Plänen. Der Mensch macht einen Plan und die Götter des Humors lachen sich tot.
Ich nicht!
Ich gelange langsam zu der Überzeugung, dass das mit der Auszeit kein bisschen einfach ist. Wenn man das so gar nicht gewohnt ist. So müssen sich Menschen fühlen die in Rente müssen.
Schrecklich!
Ich hoffe, meine Auszeit und ich, wir gewöhnen uns aneinander! Irgendwie! Mal schauen , wer am Schluss weinerlich ist. Die Auszeit oder ich!

Dienstag, 17. Juni 2014

"Scheitern" gibt's nicht! Leben schon!

"Scheitern", "versagen" - Worte voller grauenhafter Bedeutungen. Ganz unten sein. Die Erwartungen anderer nicht erfüllen. Die eigenen nicht. Tiefes Loch. Nicht mehr dazugehören. Aus!

Was für ein Quatsch, liebe Leserinnen und Leser. Scheitern bezieht sich immer und ausschließlich auf Normen, Kodexe, Moden, Ideologien von Menschen und Gesellschaften. Wer dagegen verstößt, scheitert.

Das geht privat: Jedes schwarze Schaf der Familie weiß das. Ich zum Beispiel sollte Prinz Albert von Monaco heiraten und gleichzeitig Bundeskanzler! werde. Kein Witz! Sie glauben gar nicht, wie ich gescheitert bin! :-)

Vor Jahren war Rauchen cool. Wie Spinat zu essen. Und heute? Weder Spinat noch Zigaretten stehen hoch im Kurs.

Vor Jahren blieben Frauen zu Hause. Wer arbeitet, hatte einen Mann, der eine Frau nicht ernähren konnte. ES war ein Statussymbol für den Mann und mit ihm die Frau, wenn diese nicht arbeitete.
Sieht auch ganz anders aus.

Häuser zu besetzen war in Berlin der 70ger und 80ger politisch korrekt, bei den Hausbesetzern. Heute besitzt man in ähnlichem Alter Häuser, am Prenzlauer Berg.Das ist politisch korrekt. Bei den Hausbesitzern.

Ich kann natürlich ewig so weiter machen. Sie bemerken aber das Prinzip.

Eigentlich ist es ganz einfach. Selbst denken, selbst leben, einen eigenen Standpunkt, eine eigenen Philosophie finden, von der aus Sie selbst leben können.
Aber so einfach ist es eben nicht. Wir sind Herdentiere und werden natürlich von außen gezwungen, bestimmte Regeln und Normen und Verhaltensweisen zu übernehmen, um dazu zu gehören.
Dazu zu gehören ist in Ordnung.  Aber nur dann, so lange es Sie nicht dort zum Versager stempelt, wo Sie sich selbst gar nicht so empfinden.
Nur dann, so lange es Ihre eigenen Entwicklung nicht behindert.

Scheitern ist ein Konzept der Gesellschaft, um Wettbewerb, Hierarchien. Macht zu kreieren. Ich habe kein Problem mit Wettbewerb. Für manche ist Wettbewerb gut. Für manche nicht. Manche können nur in Freiheit existieren. Ohne Druck.
Menschen sind nicht gleich.
Deshalb hören Sie auf zu scheitern! Denn scheitern ist nur ein Konzept. Überprüfen Sie, wann und wo und vor welchen Ansprüchen Sie gescheitert sind. Meistens sind es die der anderen.
Wagen Sie zu leben. Ihr eigenes Leben. Ihre eigenen Erfolge!


Montag, 16. Juni 2014

Humor schützt vor falschen Vorbildern!

Immer, wenn ich Social Media Seiten besuche, bin ich verblüfft. Jeder Zweite Post brüllt mir irgendwelche Ratschläge entgegen. Ungefragt. Im Imperativ!
Alle diese Ratschläge sollen mir helfen, mich zu optimieren. Besser, dünner, schneller, empfindsamer, erfolgreicher, paarbereiter und reicher zu werden.
Das ist ja eigentlich ganz nett von den Menschen, die ihre Ratschläge kostenlos zur Verfügung stellen?
Nein, ist es nicht. Denn alle diese Menschen, die anderen dazu verhelfen wollen, sich zu optimieren, habe ganz einfache Ego-Interessen.
1.Geltungssucht und vermeintlicher Status. Wer Ratschläge gibt, gilt als Experte. Völlig unabhängig davon, ob er es auch ist. Ich kenne "Experten" im Netz, die tun ihre Meinung öffentlich kund und leben völlig entgegen ihren eigenen Ratschlägen.
2. Ökonomische Interessen. Die meisten wollen mit diese Ratschlägen Geld verdienen. Was ja okay ist.
3.Geringe Wirksamkeit. Alle Menschen geben Ratschläge aufgrund ihrer eigenen Erfahrung.
Sie verkaufen sozusagen ihr eigenes Erfolgsrezept. Und das ist nun mal nur auf sie zugeschnitten und nicht allgemeingültig.

Was mich erstaunt und manchmal auch zu Lachen bringt, ist, dass so viele Menschen diesen Beiträgen folgen. Sie gutheißen. Ohne sie zu überprüfen. Natürlich sind wir Menschen so: Wir sind bequem, wir wollen dazugehören, wir wollen Vordenker und, jawoll, Führer. (Ich kann natürlich auch "Leader" sagen, gilt als politisch korrekter.)
Und deswegen helfen uns so oft diese Ratschläge nicht aus Krisensituationen. Sie sind nicht für unsere Situation "gemacht". Wir investieren an Zeit und Geld und wenig oder nichts kommt dabei heraus.

Davor schützt Humor! Denn das hervorragendste Merkmal von Humor ist Intelligenz. Und die besitzen wir - fast - alle. Wenn wir anfangen, die Komik und Widersprüchlichkeit der Welt zu sehen, dann sehen wir die Welt ohne die Brille der jeweiligen Mode, Trendmeinung oder Ideologie. Wir sehen, wie Menschen funktionieren. Und lachen darüber. Wir beginnen Verantwortung für uns selbst zu übernehmen. Wir hören auf, falschen Vorbildern nachzulaufen. Und werden unabhängiger von anderen Meinungen. Wir werden uns selbst ein Vorbild.  Mit allen Schwächen und Stärken. Über unsere Fehler lachend.
Humor ist nämlich kein Witz. Humor bedeutet Wachstum. Persönliches.

Montag, 19. Mai 2014

Warum nur Humor gegen die Anforderungen der "Leistungsgesellschaft" hilft.

Kennen Sie das? Montag morgen! Der Wecker klingelt. Und Sie wissen, die Woche beginnt. Zuallererst beginnt aber das Gefühl von völliger Überforderung. Nicht wegen der Woche. Sondern weil die ganze Welt Ihnen einredet, dass Sie nicht normal, wahlweise ein Versager seien, wenn Sie nicht freudestrahlend aus dem Bett springen und sich auf  fünf bis 36 Stunden Tage freuen.
Sie freuen sich aber gar nicht. Sie wollen liegen bleiben. Oder Urlaub. Oder beides.
Am Bett liegt ein Buch, dass Sie auffordert, endlich Spaß an der Arbeit zu haben. Sie schauen auf den Titel und ermüden schlagartig. Aber es nützt nichts. Das Kind schreit, das Ehegespons nölt oder umgekehrt und die Arbeit ruft und der ganze Alltagskram auch.
Jetzt hilft nur eins! Humor.
Denn: Wenn der Spaß aufhört, beginnt der Humor!
Machen Sie sich klar, dass es allen so geht wie Ihnen. Und dass die, die die Bücher darüber  schreiben, entweder nicht ganz normal sind oder lügen.
Denn heutzutage leben wir in einer "Leistungsgesellschaft". Was vor allem bedeutet, dass man so tun muss, als wäre es total toll, gaaanz viel zu arbeiten, einen Burn Out zu haben, um dann noch mehr zu arbeiten,dabei Kinder in die Welt zu setzen und die Bio zu ernähren, ganz viele Freunden zu bekochen,  Sport zu machen, um fit zu sein und im Urlaub Chinesisch zu lernen.
Obwohl die nie nach China kommen und alle an einem Herzinfarkt sterben. Was irgendwie besser ist als an Diabetis durch Übergewicht.
Also Hu, der Humor, sagt: Tot ist tot!

Das ist zu einfach? Ich weiß nicht!

Ist das nicht urkomisch? Alle rennen mit hechelnder Zunge, völlig gestresst, wie blöde diesem Fake hinterher und keiner erreicht das Ziel. Erinnert mich an meine Jugend, als ich als echtes Pummelchen unbedingt in Röhrenjeans passen wollte. Ich habe mich mit den Dingern in die Badewanne gelegt und so hinterher echt aus wie eine Presswurst.
Das ist urkomisch!
Lachen Sie darüber! Und machen Sie sich das Leben leicht!
Sie dürfen das!
Lachen Sie über die Hamster im Hamsterrad.
Die haben nur das Rad! Sie aber Humor!
Lachen Sie über sich ! Weil etwas in Ihnen auch rennen will. Obwohl Sie wissen, das es totaler Quatsch ist.
Lachen Sie! Das ist Humor!
Genießen Sie das Leben. ganz egal, ob Sie Geld haben oder keins.

Nein, das ist nicht unverschämt. Die sind realistisch.
Genießen Sie das Leben! Finden Sie die komisch Seite in allem, auch in sich.
Verlangsamen Sie Ihr Leben! Reduzieren Sie Ihre Aufgaben? Hören Sie auf, perfekt sein zu wollen!

Kleine Montagsübungen:
1. Versuchen Sie heute eine Tätigkeit gaaanz langsam auszuführen. Zum Beispiel, Kaffee zu kochen. Atmen Sie mit einem Lächeln, konzentrieren Sie sich auf jeden Handgriff und denken Sie bei jedem Handgriff das, was Sie gerade tun. Zum Beispiel: "Ich nehme meine Tasse zur Hand.Es ist eine schöne Tasse. Meine Tasse. Nun stelle ich Sie unter die Kaffeemaschine ..." Und immer schön lächelnd ein- und ausatmen.
Sie werden garantiert am Anfang wahnsinnig., Aber es entschleunigt radikal.
2. Wenn Sie jetzt schon genügend gestresst sind, dann setzen Sie sich hin und überlegen, was Sie alles in dieser Woche an Aufgaben weglassen können.
Für jede Aufgabe, die Sie nicht erledigen, spendieren Sie sich ein Eis! Auch wenn Sie Diät machen. (Dann eben kein Abendessen!)
3.Glauben Sie nie sofort, was andere Ihnen erzählen.
Außer mir! Und Hu, dem Humor!





Freitag, 16. Mai 2014

Freiheit für die eigene perfekte Unvollkommenheit!

"Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind." Albert Camus

Menschen scheitern. Dauernd.

Ganz entgegen all der Erfolgsgeschichten, die in den Medien und sozialen Netzwerken veröffentlicht werden. 
Menschen scheitern an allem Möglichen.
Am meisten aber scheitern Menschen an sich selbst. An dem, was sie über sich und die Welt annehmen. An ihre eigenen Täuschungen.
Und wenn der Tag kommt, an dem man in den Spiegel schaut und das ungeschminkte Ich sieht, dann braucht man Humor.
Denn Humor hilft sich selbst zu ertragen und mit Verzeihen und Verständnis zu die eigene Unzulänglichkeit zu ertragen.
Was brauchen wir mehr?


Denn wir werden - den Göttern des Humors sei Dank - niemals der Mensch, zu dem uns alle machen wollen: Die Eltern, die Kollegen, die Führungskräfte, die Freunde. Von uns wird Perfektion erwartet. Eine Perfektion, die wir niemals erreichen. Und die die Menschen, die sie von uns verlangen, ebenfalls nicht erreichen. Deswegen verlangen sie Perfektion von uns. Um nicht allein als vermeintliche Versager da zu stehen.So funktioniert Erziehung und Konditionierung.
Auch diese Erkenntnis verlangt Humor.

Humor bedeutet, sich zu lieben. Das ist das Schwerste. Nicht einfach mit allen Schwächen. Schwächen besitzt jeder. Sondern sich als Mensch zu lieben. Ein Mensch, der anders ist als er sein soll. Denn das geht allen Menschen so, auch Uli Hoeneß, Gerhard Schröder, Alice Schwarzer, Angela Merkel uva., dem Dalai Lama, Markus Lanz, Ihnen und mir.
Nur wem das gelingt, ist frei

Frei für die eigene perfekte Unvollkommenheit!





Samstag, 3. Mai 2014

Wie Humor die Angst vor dem Tod besiegt und das Leben zum Lachen bringt!



Die größte Triebfeder in unserem Leben ist die Angst vor dem Tod. Das ist keine These. Das ist Realität.
Natürlich streiten genau das die meisten Menschen ab. Sie behaupten, ihre Triebfeder sei Leistung, Macht, Geld, Genuss, die Familie, Verantwortung und so weiter, und so weiter.

Leistung zu bringen bedeutet, dem Leben einen Sinn zu geben. Denn wir wissen nicht, ob es einen hat. Das Leben.
Sie schon, geschätzter Leser? Gut für Sie.
Dann sind Sie eine Ausnahme. Die meisten wissen es nicht, auch wenn, sie so tun und ihre Familie, Gott  als diesen Sinn angeben. Denn Familie bedeutet, seine Gene in der Zukunft zu erhalten. Weiter zu leben.
Und wer an Gott glaubt, hat sozusagen einen kleinen Tauschhandel vollzogen nach dem Motto:"Okay, ich glaube an Dich, aber nur, wenn ich hinterher weiter leben. Oder wenigstens unsterblich bin. Irgendwie. Aber nicht als Ameise."

Macht zu haben bedeutet, sich angesichts des Todes und der eigenen Machtlosigkeit, daran zu glauben, Kontrolle über das eigene Leben zu klammern. Wenn man dabei noch ein paar andere kontrolliert, um so besser. Dann fühlt man sich noch mächtiger. So lange es eben dauert.

Und es dauert eben nie unendlich lange. Wir haben jede Menge mächtiger Männer scheitern sehen. Und eine Frau. So ist das. Am Ende lauert der Niedergang. Und ganz am Ende der Tod.

Da hilft es auch nichts, sich möglichst gesund zu ernähren - angstbibbernd den Körper mit allen möglichen Maschinchen zu kontrollieren. Wir sterben einfach nicht gesund!
Und eine Welt voller topfitter 100 Jähriger gibt es nicht. Ab gesehen davon, dass sie beängstigend wäre. Für mich.
Den Göttern des Humors sei Dank bekommt aber jeder Dritte aber Demenz oder Krebs. Der Rest dann Herz-Kreislaufversagen.
Angesichts des eigenen Todes müssten wir alle starr vor Angst sein. Deswegen verdrängen wir und verhalten uns komisch bis grausam, nur um dieser Tatsache nicht ins Auge zu sehen.

Der, der weiß, dass er stirbt, kennt die  Kostbarkeit des Lebens. Um das Leben zu leben - und das ist der Sinn des Lebens - angesichts des eigenen Todes - braucht man jede Menge Humor.
Denn: "Wo der Spaß aufhört, beginnt der Humor". Und der Tod ist nicht spaßig.  Wer Humor hat weiß, dass er stirbt. Jeden Tag ein bisschen mehr. Er weiß, dass er nichts dagegen tun kann. Und dass er die Angst aushalten muss!
Im Windschatten des Todes muss man den eigenen Tod zum Lachen bringen.
Mit Humor!
Denn erst dann lacht das eigene Leben!




Freitag, 28. März 2014

Warum Unternehmen von der Entwicklung des Humorpotenzials ihrer Mitarbeiter profitieren!

Ich werde immer wieder gefragt, ob jeder sein Humorpotenzial entwickeln kann? Antwort: Ja!
Ich werde immer wieder gefragt, ob man das Humorpotenzial von Mitarbeitern und Führungskräften entwickeln sollte? Antwort: Ja!
Ich werde immer wieder gefragt, ob Unternehmen einen Nutzen von der Entwicklung des Humorpotenzials ihrer Mitarbeiter haben? Antwort: Ja!
Aber nur, wenn sie wachsen wollen und wirklich Spitzenleistungen  erbringen wollen!

Ich betrachte es als meine vornehmste Aufgabe, Menschen darin zu unterstützen, ihren eigenen Humor zu finden und zum Ausdruck kommen zu lassen. Die meisten Teilnehmer in meinen Trainings sind durchaus privat humorvoll, wenden aber Humor nicht oft an. Schon gar nicht strate-
gisch, als Aktion und im beruflichen Umfeld. Da ist er nämlich verpönt. Und durchaus eine Gratwanderung. Hier gilt es eine Menge Hemmungen und Ängste abzubauen. Auch die Angst, sich zum Narren zu machen. Oder die Angst, missverstanden zu werden. Seinen Status zu beschädigen. Diese Ängste sind verständlich. Aber: Meine Trainings sind ja keine Clownsseminare oder Ausbildungen zum Komiker. Es geht darum, das eigene Humorpotenziale (das HUP!) zu entwickeln, um es dann strategisch einsetzen zu können. Ohne Humorübungen allerdings funktioniert das nicht. Man kann Humor nur anwenden, wenn man den Mut aufbringt, humorvoll zu agieren. Das versteht sich eigentlich von selbst. Man kann sich ja auch nicht waschen, ohne nass zu werden. Also muss es gelingen, dass die Teilnehmer mir vertrauen. Das ist die Voraussetzung. Dann bricht der Humor regelrecht heraus. Einzeln und in Gruppen. Bisher haben alle, aber auch alle mitgemacht. Und sich verändert. Ich höre oft, dass sie es anfangs nicht für möglich hielten, zu was sie fähig sind. An Mut, Kommunikationstalent, Kreativität und Führungspotenzial.

Da schlummern in Deutschland tatsächlich ungeahnte Potenziale. Und die Angst vor Statusbeschädigung ist dann Schnee vom Vormittag. Wer Humor ausübt, befindet sich automatisch im Hochstatus. Denn der humorvolle Mensch besitzt eine Deutungshoheit, gibt anderen die Erlaubnis zur Aktion und motiviert. Wer das bewirken kann, befindet sich im Hochstatus. Humor ist individuell. Jeder muss seinen eigenen finden. Und Humor kommt auch nicht immer laut daher. Ein humorvoll freundliches Wort reicht. Ein Bonmot, eine gelungene Pointe, der echte Smalltalk.
An der Aufgabe, den eigenen Humor zu kreieren, wachsen die Teilnehmer. Sie entwickeln neben Humor Fantasie und Kreativität, sie lernen den Wert von humorvollen Teams kennen, aber auch das Führungspotenzial von Humor.Sie erleben die Kraft der Motivation und definieren den Begriff Wertschätzung neu.Und nebenbei lernen sie, dass alle nur Menschen sind. Sogar sie selbst. Und das die Grundvoraussetzung von Motivation und Kommunikation Menschenkenntnis ist. Und das es sehr hilft, Menschen zu mögen. Auch manchmal wider besseren Wissens. Humor als Kommunikation in Unternehmen ist nicht irgendein Humor. Humor kommt ja durchaus unterschiedlich daher. Es ist der „helle“ Humor. Er motiviert, unterstützt Verhaltensänderungen, spricht Befürchtungen an, löst Blockaden auf und macht Vergnügen. Er kann ironisch und provokativ sein. Aber niemals zynisch, abwertend und ausgrenzend.
Um ihn für sich und andere, aber auch als Unternehmensphilosophie zu realisieren, ist es nötig, eine Entscheidung zu treffen und die auch umzusetzen. Die Entscheidung zur Humorhaltung: „Ich schenke mir und den Menschen in meinem Unternehmen und allen, die dazu gehören (also den Stakeholdern)  jeden Tag Wertschätzung, Respekt, Freude und Spaß! Das ist weich? Typisch weiblich? Das ist hart. Sehr hart! Dafür braucht man, äh, Standing. Bitte stellen Sie sich ganz kurz das Resultat der Umsetzung vor: Keine Insolvenz von Schlecker, keinen Umsatzrückgang bei Karstadt. Karstadt wäre immer noch eine beliebte Marke ohne völlig ausgebrannte, ausgenommene Führungskräfte und Mitarbeiter.  Und: Die DB hätte kein Personalproblem. Sie hätte einfach genügend Mitarbeiter eingestellt! Der Berliner Flughafen und die Hamburger Oper wären schon längst fertig. Die Verantwortlichen hätten wirklich wertschätzend geplant.Und die ein oder andere Bank würde noch existieren, weil sie sich auf ihr Kerngeschäft besonnen hätte.

Der Profit, das Wachstum verschwinden nicht, bloß weil Mitarbeiter mit Begeisterung an ihre Arbeit gehen! Und Kunden glücklich machen! Ehrlich nicht!

Stellen Sie sich selbst vor, Sie würden sich selbst jeden Tag Freude und Spaß schenken! Probieren Sie es mal aus! Einen Tag nur! Alleine das würde Ihre Welt grundlegend verändern.Nun stellen sie sich vor, Sie würden jeden Tag  ihrer Familie, ihren Freunden, dann ihren Kollegen legen, Mitarbeitern, Kunden, Zulieferern etc. Freude und Spaß schenken! Ein Quantensprung in Ihrem Leben und in Ihrem Beruf. Und nun stellen sie sich vor, viele Menschen würden sich zu der Humorhaltung bekennen!

Humor verändert die Welt. Zumindest Ihre!
Humor verändert Ihren Beruf!
Humor verändert Unternehmen!


Freitag, 31. Januar 2014

Wie der Humor in Deutschland per Gesetz verboten werden sollte und wie ein Humor-Lobbyist dieses Gesetz sehr geschickt verhinderte. - Eine Geschichte von David Jakob Huber



„ Vor ganz kurzer Zeit, hatte Hu, der Humor, ein großes Problem in Deutschland. Man wollte ihn, den Humor bei der Arbeit und im Leben, per Gesetz vom  Bundestag  verbieten lassen. Und das kam so:


Ein Beamter lernte auf einer Veranstaltung in Hannover  Hu, der Humor, kennen. Ein Beamter, das nur zur Erklärung, ein Beamter ist ein Mensch, also ein Homo sapiens, der niemals! und wenn ich sage niemals dann ist das auch so! – also der Beamte würde niemals lachen. Das ist ihm quasi untersagt, denn Lachen, und das ist bewiesen, setzt auf einen Schlag rund 400! Muskeln in Bewegung. Und das wäre viel zu viel – das ist ja mir Arbeit gleichzusetzen. Dieser Beamte saß also da in der zweiten Reihe im großen Saal im Hotel – er wollte eigentlich gar nicht dahin, aber er musste weil seine Chefin ihm das so befohlen hat – und ein Beamter macht immer was die Chefin oder der Chef sagt – er saß also da und hörte sich geduldig die Vorträge an. Management, das ist  so´n neumodisches Zeugs, Vorausschau auf die Zukunft und so waren die Themen und die hörte er sich geduldig an und wartete auf seinen Feierabend. Aber dann geschah es, Hu erschien, nicht wirklich, aber er war da, vorgestellt von einer quirligen Dame auf der Bühne. Die machte den Beamten sowieso nervös, weil sie dauernd auf der Bühne hin- und herlief – sich also bewegte und dabei noch einen Vortrag hielt. Erfolg lacht – Humor als Erfolgsstrategie – so ein Quatsch dachte sich der Beamte und versuchte wegzuhören, aber es gelang ihn nicht. Ja, und irgendwann war es passiert, das erste Mal in seiner Karriere, die er so gut durchgeplant hatte, das erste Mal lachte er im Dienst. Er war erschrocken, geriet in Panik. Was tun? Das geht gar nicht! Wenn das erst mal anfängt, was wird dann aus meiner Rente?

Endlich war der Vortrag zu Ende und er eilte von dannen, fest entschlossen, was gegen diesen Hu zu unternehmen. Und das tat er, dann am nächsten Tag. Nachdem er sein Büro betreten hatte, legte er seine Aktentasche sorgfältig auf den Tisch, packte die Pausenbrote aus und legte sie wie jeden Tag in den Kühlschrank in der Teeküche, nahm seine Tasse, füllte sie zu genau 93 % mit Kaffee und gab 6 % Milch dazu, das Restliche % ist dann immer der Zucker. Mit sich zufrieden ging er wieder in sein Büro, nahm das „Bitte nicht stören“-Schild aus dem Regal und hängte es an die Tür, die er leise schloss. Vorsichtshalber schloss er die Tür dann auch ab und dann machte er sich grimmig und entschlossen an die Arbeit. Zuerst wurde ein Protokoll erstellt, dann machte er sich an eine Statistik und entschied sich aufgrund fehlender Daten eine Studie in Auftrag zu geben. In der Zwischenzeit telefonierte er mit einigen Kollegen, die genauso aufgebracht waren wie er. Mit Humor arbeiten – wo soll das hinführen. Und dann hat diese Person auch noch von Beamten und Vorständen gesprochen – das gleicht ja schon einem Terroranschlag. Im Nu hatte er eine kleine Schaar Beamter, die der gleichen Meinung wie er waren und er notierte fein säuberlich die Namen und die Dienststellen sowie die Dienstgrad der Kollegen auf dem Protokoll. Er sah auf die Uhr und stellte fest, dass es schon Mittag war, also nahm er das Protokoll und legte es in eine neue Aktenmappe, die rot war und auf die er mit großen Buchstaben HU gemalt hatte. Er würde das im Gespräch mit seinen Kollegen benötigen. Und dann ging er in die Kantine, genau wie immer, nur die rote Aktenmappe, die war neu bei ihn und das fiel seinen Kollegen sogar auf. Einige sprachen ihn darauf an und dann erzählte er mit grimmiger Miene von Hu – und alle waren sie erschrocken. Die Liste der Unterstützer auf seinem Protokoll in der roten Mappe wurde immer länger – und Panik verbreitete sich im Amt.


Nach dem Mittagessen war es soweit, er fand einen Wissenschaftler, dem er zutraute, die Studie über HU ordnungsgemäß und vor allem schnell zu erstellen und so rief er ihn an. Mit ernster Miene erzählte er dem Wissenschaftler, was vorgefallen war und das die Angelegenheit mit allerhöchster Priorität bearbeitet werden sollte. Und er gab die Studie in Auftrag. Dann war er zufrieden. Er nahm das „Bitte nicht stören“ – Schild von der Tür, packte seine Tasche wieder ein und ging fast zufrieden nach Hause.

Der Wissenschaftler berief eilig eine Teambesprechung ein und die Aufgaben wurden besprochen und verteilt. Der Auftrag, so der Wissenschaftler, sollte beweisen, das Hu und seine Aktivitäten sehr, sehr gefährlich sind und vor allem auch teuer. Beamte, die 400 Muskeln auf einem Schlag bewegen, sind keine Beamten mehr, sondern eher Spitzensportler und die haben in der Verwaltung nichts zu suchen. Und so kam, was kommen musste. Die Studie wurde fertiggestellt und in einer Vorabversion dem Beamten zur Verfügung gestellt, der nahm sein „Bitte nicht stören“-Schild und hängte es an seine Tür, schloss dieselbe noch einmal sicherheitshalber ab und las die Studie, er las sie einmal, zweimal, dreimal und er war zufrieden. Mit grimmiger Miene griff er wieder zum Telefon und rief die Verwaltungsleitung an, um einen Termin zu vereinbaren. Als dieser feststand, nahm er sein „Bitte nicht stören“-Schild und legte es wieder in den Schrank und ging nach Hause.

Er konnte die ganze Nacht nicht schlafen, so aufgeregt war er wegen der Betriebsversammlung morgen, auf der er das Problem schildern und die Studie vorstellen wollte. Am nächsten Morgen, exakt 6 Minuten bevor der Wecker klingelte, war er hellwach und stand auf. Heute würde er statt seinem schwarzen Hemd und der grauen Krawatte ein weißes Hemd und eine blaue Krawatte anziehen, dazu seinen schwarzen Anzug und feine Schuhe, das sollte die Wichtigkeit der Angelegenheit unterstreichen. Und das tat es auch, im Saal war es mucksmäuschenstill und als er fertig war, da wagte es niemand mehr Luft zu holen. Ernste Gesichter und die „Was machen wir nun?“-Frage stand in den kalkweißen Gesichtern der Beamten. Und dann – aus heiterem Himmel – kam die Idee: Wir machen ein Gesetz. Ein Gesetz hilft immer – besser ein Gesetz mehr als zu wenig. DAS ist die Lösung – feierten sich die Beamten mit ernsten Mienen und wer sollte das Gesetz schreiben? Ja klar, der Beamte, der Hu schon erlebt hat – er kannte die Gefahr ja am besten. Und so machte der Beamte sich daran, ein Gesetz zu schreiben aber das ist doch recht schwer.

Also suchte er sich Berater, die ihn helfen sollten. Und einer dieser Berater kannte auch Hu, allerdings kannte er Hu von einer ganz anderen Seite. Der Berater wusste, dass er, seit er Hu kannte, deutlich mehr Erfolg, deutlich mehr Spaß und deutlich mehr Freude im Job hatte und sich auch wohler fühlte. Ja, seit er Hu kennengelernt hat, hat er auch mehr und sogar besseren Sex. Der Berater wollte das dem Beamten aber nicht so sagen, weil dieser ihn dann nicht mehr als Berater buchen. Nun war guter Rat teuer. Aber dann kam dem Berater eine Idee – er kannte einen Lobbisten.  
Diesen rief der Berater an und sie trafen sich am nächsten Tag mitten in Berlin in einem schönen, tollen Restaurant. Der Lobbyist war wie immer, elegant und selbstsicher im Auftreten, nett und verbindlich im Gespräch und so erfuhr der Lobbyist vom geplanten Gesetz.

Der Berater und der Lobbyist saßen noch lange im Restaurant und überlegten, was denn nun zu tun wäre. Die Sachlage war ernst und durfte nicht unterschätzt werden. Zum einen war der Berater natürlich in Gefahr, denn wenn der Beamte erfahren würde, das der Berater noch jemanden über das geplante Gesetz informiert hatte, dann würde der Berater nie wieder einen Auftrag an ihn vergeben, und natürlich auch all die anderen Beamten auch nicht mehr. Das wäre sehr schlimm für den Berater, denn auch mit Hu, dem Humor. würde er ohne Aufträge vom Amt seine Familie nicht mehr ernähren können. Zum anderen war dem Lobbyisten auch klar, dass er den Beamten auf keinen Fall bloßstellen konnte, denn wenn das passieren würde, würden die Beamten in Zukunft alle Gesetze selber schreiben, ohne Berater und ohne externe Experten. Nachdenklich ging der Lobbyist in sein Büro und schloss sich ein. Er musste nachdenken. Und er musste schnell nachdenken, denn das Gesetz durfte erst gar nicht entstehen. Am Abend hatte er eine Idee - und er rief den Berater an. Sie vereinbarten ein Treffen am nächsten Tag wo das weitere Vorgehen besprochen werden sollte. 

Dann ging der Lobbyist in einen Buchladen und kaufte sich die Bücher über Hu, dem Humor. Er wollte sich mit der Materie vertraut machen. Kaum zuhause angekommen, begrüßte er wie immer seine Familie und sie aßen zusammen. Dann sagte der Lobbyist, das er noch etwas Ruhe brauche um sich mit einer neuen Sachlage vertraut zu machen. Seine Frau sah die neu erworbenen Bilder und lächelte. Sie freute sich, dass ihr Mann, der einflussreiche Lobbyist, mit Hu, dem Humor, beschäftigen würde. Sie kannte den nämlich auch. Sie mochte all die Bücher von Jumi Vogler, die die beste Freundin von Hu ist. Also brachte sie die Kinder ins Bett, die Frau des Lobbisten,und nahm sich auch ein Buch von Hu und setzte sich auf die Couch und las noch ein Weilchen. Sie freute sich auf die Zukunft, denn sie wusste, dass ,wenn ihr Mann, der Lobbyist, das Buch auch liest, dass dann vieles anders werden würde. Es gab nämlich Menschen, die ihren Mann nicht mochten, weil er das war, was er war - ein Lobbyist. Sie dachten alle, dass er ein gefährlicher Mann ist, ein Mann, der am besten von den Beamten abgeholt und eingesperrt werden sollte.

Und der Lobbyist saß in seinem Büro und las, er musste lachen, er musste nachdenken und das tat er lange, bis weit nach Mitternacht. Und dann wusste er, das er Hu helfen würde und das er einen Weg finden würde, das Gesetz des Beamten zu stoppen, ohne das dieser das merkte. Ja, er entschied sich, einen Weg zu suchen, der dazu führen sollte, das der Beamten selber das Gesetz einstampfen würde. Aber wie? Das wird schwer und noch hatte er keine Lösung. Aber die sollte er schneller finden als ihn lieb war. Denn er las so lange, das er am Schreibtisch einschlief. Und als er aufwachte, da hatte er wahnsinnige Nackenschmerzen. Er hatte sich einen Wirbel verrenkt und so war er gezwungen, einen Arzt aufzusuchen. Der Lobbyist und der Arzt, sie kannten sich schon lange und während der Untersuchung merkte der Arzt, dass den Lobbyisten etwas drückte und fragte nach. Und so erfuhr der Arzt vom Problem. Und hatte auch schon die Lösung. Denn der Arzt holte ein Buch über das Lachen und seine Folgen aus dem Regal. 

„Oh Gott, schon wieder so ein dicker Wälzer,“ dachte der Lobbyist, aber er nahm sich vor, das zu lesen und das tat er sofort nach dem Gespräch mit dem Berater. Der war beim dem Gespräch allerdings ein wenig nervös, denn er hatte vorher einen Anruf vom Beamten bekommen, in dem dieser auf die Dringlichkeit hinwies. "Herr Berater", das sagte der Beamte mit Nachdruck in der Stimme, "wir müssen uns beeilen, das Gesetz muss in der nächsten Woche in die Beratung!" Das hat der Beamte gesagt, denn er hat natürlich erfahren, das in der nächsten Woche viele Parlamentarier nicht im Parlament sein werden und so würde das Gesetz gegen Hu schnell und unkompliziert durchgewinkt werden. Der Beamte hatte nämlich auch nachgedacht - und sich - nachdem er mal wieder sein "Bitte nicht stören"-Schild aus dem Regal genommen und an die Tür gehängt hatte, er hat sich daran erinnert, dass damals bei dem Vortrag auch einige Parlamentarier anwesend waren und die hatten so herzhaft gelacht und sich gefreut. Und die waren gefährlich, dachte der Beamte und er hoffte, das möglichst wenige von denen im Parlament waren, wenn das Gesetz vorgelesen wurde. 


Nun war der Berater an der Reihe. Er sollte seinen Bericht etwas verzögern und das mit einer glaubhaften, wahren Ausrede. Denn der Berater wusste, dass der Beamte seine Aussagen überprüfen würde. Also rief der Berater den Beamten an und erklärte diesen, dass er noch eine Rückfrage an das Gesundheitsministerium stellen würde um wirklich sicher mit seinem Bericht zu sein. Der Beamte nahm das zähneknirschend zur Kenntnis und rief sofort im Gesundheitsministerium an und fragte nach, ob es denn da tatsächlich eine Anfrage des Beraters gab. Natürlich gab es die, denn der Berater würde niemals etwas sagen, was nicht nachprüfbar ist. Und so war der Beamte erst mal beruhigt, er ging wie immer in die Kantine, nur trug er auch diesmal wieder sein rote Mappe, auf die er HU gemalt hatte und in der die Akte über Hu war, unter dem Arm, sprach mit den einen oder anderen Kollegen. 

Der Lobbyist ging am nächsten Tag auch ins Gesundheitsministerium und sprach mit einem der dort beschäftigten Ärzte über das Lachen und den Humor im Allgemeinen. Der Arzt versicherte immer wieder, wie gesund Lachen und Humor ist und wie schön und gesund es wäre, wenn alle Menschen und Beamte im Besonderen, mehr lachen würden und mehr Humor hätten. Der Lobbyist war froh, das zu hören und bat den Arzt, doch mal einen Bericht darüber zu schreiben - bei Gelegenheit, am besten noch heute. Und er lächelte dabei. Das freute den Arzt und er nahm sein Diktiergerät und sprach einen langen Bericht auf das Gerät, er konnte gar nicht mehr aufhören zu schwärmen vom Humor und vom Lachen. Er zitierte Studien aus dem Gedächtnis und er erklärte, dass Humor nicht nur das Leben angenehmer macht, nein es verlängert es sogar. Und das alles musste dann die Assistentin in den PC tippen und am späten Abend noch dem Lobbyisten mailen. Der war gerade in einem Berliner Restaurant zum Essen verabredet, zufällig mit einem leitenden Beamten aus dem Arbeitsministerium. Und zufällig ging es in dem Arbeitsgespräch um das Thema Humor und seine Auswirkungen auf den einzelnen Bürger. Der leitende Beamte war ganz anders als alle anderen Beamten und er hörte aufmerksam zu und dann sagte er: "Da muss man doch was machen!" bedankte sich für das Essen und ging nach Hause. Am nächsten Tag ging er in das Amt und traf dort einen nett aussehenden Kollegen, der eine rote Mappe unter dem Arm trug, auf dem mit einem dicken Stift Hu aufgemalt war. Er begrüßte den Beamten freundlich und fragte diesen, ob er wohl ein wenig Zeit habe. 

"Zeit? Ja, Zeit habe ich fast immer" erwiderte der Beamte und führte seinen Besucher in sein Zimmer, nahm das "Bitte nicht stören"-Schild aus dem Regal , hängte es an die Tür, rief in der Kantine an und bestellte zwei Kaffee, "Ja für mich und meinen Besuch - - - -  ja. ich habe Besuch." sprach er ins Telefon und legte auf. Und dann hörte er zu, was der Besucher zu sagen hatte. Und es drehte sich alles im Kreis in seinem Kopf, er ließ die vergangenen Tage noch mal durchlaufen und stellte fest, dass  er alles falsch gemacht hatte. "Gut, das der Berater noch nicht fertig ist" dachte er sich "und gut, das ich das Gesetz noch nicht weitergeleitet habe". Und noch während sein Besuch seinen Kaffee schlürfte überlegte er, wie er seine Initiative der letzten Tage verschwinden lassen konnte. Bald darauf saß er wieder allein in seinem Büro als das Telefon klingelte. Er ließ es exakt 10 mal klingeln - das tat er immer - und nahm ab und meldete sich. Der Berater war dran und der erfuhr, dass der Bericht fertig war und das man darüber reden müsse. "Sehr gern" sagte der Beamte und sie vereinbarten einen Termin, noch am selben Nachmittag. "Ja, es eilt" sagte der Beamte, "es eilt wirklich - ich freue mich auf Ihren Besuch."

So lange wie heute war der Beamte noch nie im Amt - aber es war wichtig. Der Berater erklärte seinen Bericht, er hatte einige Stellen in den Text eingebaut, die so humorvoll waren, das selbst der Beamte lachen musste. Und dann nahm der Beamte den Bericht, legte diesen in die rote Mappe auf die er Hu aufgemalt hatte und legte die Mappe zuunterst in das Regal. Dann nahm er seine Aktentasche und ging nach Hause - und statt grimmig zu gucken lächelte er. Am nächsten Tag wurde er angesprochen, wo denn seine rote Mappe sei - die auf die er HU aufgemalt hatte und er lächelte und antwortete: "Ach wissen Sie, Kollege, wissen Sie, ich habe da einen Bericht gelesen, das Lachen doch tatsächlich gesund ist. Und ich habe jemanden vom Gesundheitsministerium zu Besuch gehabt" er setzte eine wichtige Mine auf - "und nun habe ich die Aufgabe bekommen, Sie, ja genau Sie, lieber Kollege zum Lachen zu bringen." Dann ging er wieder in sein Büro und weil er nachdenken musste, nahm er wieder sein "Bitte nicht stören"-Schild aus dem Regal und hängte es an die Tür. Und dann rief er Hu, den Humor, an, vereinbarte einen Termin und freute sich auf den Besuch des Hu im Amt. Das mit dem Gesetz, das würde er schon erklären können, dachte er zufrieden. 

Und so kam es, das es nie ein Gesetz gegen Humor im Amt gab und es auch niemals geben wird. Und niemand verlor sein Gesicht. Der Lobbyist beobachtete all das und verschwand lächelnd in der Nacht, denn er hatte schon wieder einen Termin mit einem Berater und einen Beamten. Sein Name tauchte niemals in einen Bericht auf.“



Von David Jacob Huber
Geschäftsführer
BFW Landesverband Niedersachsen/Bremen e.V.